Rudolf Flesch , US-amerikanischer Autor und Experte für Lesbarkeit von Texten.

Dienstag, 30. August 2016

Kopf hoch....Ukraine!

Eine Facebookfreundin ( nennt man das so? ) hat eine sehr interessante Reihe ins Leben gerufen welche da heißt: "Positive Nachrichten aus der Ukraine".
Während die Medienwelt in Deutschland hauptsächlich um die politische Situation, die desolate Lage im Osten der Ukraine zu berichten weiß, berichtet Tanja über die wirtschaftlichen Erfolge und wachsende internationale Zusammenarbeit mit der Ukraine.
Es ist wichtig und richtig das auch darüber berichtet wird, auch wenn es bedauerlicherweise nur einen verschwindend kleinen Teil der deutschen Bevölkerung erreichen wird. Es zeigt, trotz Annexion der Krim und des russischen Hybridkrieges in der Donbassregion, dass es in kleinen aber stetigen Schritten vorwärts geht. Sicher, die Probleme ( auch die hausgemachten ) sind vielfältig und es liegt noch ein unsicherer und steiniger Weg vor dem Land, aber mit jeder guten Nachricht steigt auch der Optimismus. Ein Optimismus des Gewinners!
Und das die Ukraine als Nation , Gesellschaft und Land in Zukunft auf der Gewinnerseite stehen wird ist für mich vollkommen klar. Denn, die Welt steht hinter der Ukraine, die Welt weiß um die russische Aggression. Und es wäre wünschenswert wenn Regierungsvertreter deutlichere Worte an die Adresse Russlands finden und ihre Solidarität mit der Ukraine mit klaren Äußerungen bekunden würden.
Ja, und ich weiß was einige jetzt denken:"Täglich sterben Bürger und Soldaten der Ukraine. Die Ukraine braucht keinen moralischen Beistand, sondern Waffen!"
Ist das wirklich so? Soll der Westen die Ukraine militärisch hochrüsten?
Wenig spricht dafür, vieles allerdings dagegen!
Ein Argument für Waffenlieferungen wäre der höhere Blutzoll den Russland bei einer weiteren Intervention in der Ukraine zu bezahlen hätte. Ein Argument das eher der Hoffnung der Abschreckung entspringt, davon ausgehend das die russische Bevölkerung gegen den Kreml rebellieren würde wenn zu viele russische Soldaten als Fracht 200 aus der Ukraine zurückkommen. Dabei reicht aber schon ein Blick auf den Zustand der russischen Gesellschaft um zu erkennen das dieser Plan nicht aufgehen wird. Die Russen werden eben nicht auf die Strasse gehen um gegen eine weitere Eskalation im Krieg zwischen der Ukraine und Russland zu protestieren. Sei es aus ideologischer Überzeugung oder Angst vor dem Repressionsapparat des Kremls. Und die russische Propaganda wird sich sicher sehr gut darauf verstehen jeden toten und verletzten russischen Soldaten als Held gegen die ukrainischen "Faschisten" und Bollwerk des Westens darzustellen.
Und ist es nicht andererseits so das eine Hochrüstung seitens des Westens gerade Russland eine Steilvorlage für die russische Propaganda liefert, sich bestätigt darin fühlt die Ukraine wäre der willige Erfüllungsgehilfe der Expansionspläne des Westens, der NATO, der ( auch das ist zu lesen ) Zionisten und NWO?
Es stellt sich die Frage was als wirksamere Waffe gegen die russische Aggression gesehen werden darf.
Ich bin der Meinung der durchaus in kleinen, aber stetigen Schritten wirtschaftliche und damit verbundene soziale Aufschwung der Ukraine ist weitaus effektiver als Waggonladungen voller Hightech-Waffen aus den USA und Europa.
Denn eines dürfte klar sein: Während die Waffenlieferungen des Westens durchaus in der russischen Propaganda dementsprechend ausgeschlachtet werden, würden die wirtschaftlichen und sozialen Erfolge der Ukraine mit keiner einzigen Zeile erwähnt werden. Und dennoch wird die russische Bevölkerung diesen Umstand wahrnehmen!
Und nicht mal Putin und sein Propagandaapparat kann seiner Bevölkerung, geschweige denn der internationalen Staatengemeinschaft den sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung des Nachbarlandes Ukraine als Legitimation für eine militärische Intervention verkaufen.
Eine Aufrüstung der Ukraine durch den Westen hingegen schon!
So sind, trotz schwieriger Zeiten,  Tanja`s "Gute Nachrichten aus der Ukraine" die schlechten Nachrichten für Russland. Und diesen Nachrichten hat Russland nichts entgegen zu setzen, ausser weitere Durchahlteparolen seitens der Kremladministration.

"Es gibt kein Geld....halten sie durch"